150 Jahre BSV
Für die Geschichte der Welt eine Sekunde - für uns eine lange Tradition!
Zu den ältesten Vereinen unseres mehr als elfhundertjährigen Stadtteils Herbede gehört der Schützenverein Herbede, der in mehr als 150 Jahren vom Wohlwollen der Herbeder Bürger gestützt und getragen wurde. In ungebrochener Tradition überstand der Verein den Wechsel der Zeiten. Nach der gut erhaltenen Fahne ist die Gründung des Vereins im Jahre 1850 für das Kirchspiel Herbede erfolgt, das zu jener Zeit aus den Gemeinden Heven, Durchholz, Vormholz, Ost- und Westherbede bestand.
Im Jahre 1850 war es auch, als die Kirchengemeinde Herbede dem Schützenverein die Insignien und Orden des Schützenkönigspaares schenkte. Hiervon zeugt noch heute eine Plakette, die an der großen silbernen Schützenkette befestigt und neben fünf Sternen Symbol für die Gemeinden des Kirchspiels die Inschrift "Schützenverein des Kirchspiels Herbede" enthält.
Der Beginn
Das Jahr 1850 ist zwar als Gründungsjahr des Vereins auf der Fahne verewigt, es hat sich aber vor einigen Jahren herausgestellt, dass schon fast 200 Jahre früher Herbeder Bürger an einem Schützenfest in der Nachbarstadt Hattingen teilgenommen haben.
Durch Zufall entdeckten Herbeder bei Ihrem Urlaub auf der Insel Borkum in einer Gaststätte eine Urkunde, in der geschrieben steht, dass im Jahre 1664 der damalige Droste des Hauses Herbede am Vogelschießen in Hattingen teilgenommen hat. Leider hat das Amtsgericht Hattingen diese Urkunde nicht als Beweis für eine frühere Vereinsgründung anerkannt.
Hier noch einige Worte zu unserer gut erhaltenen Königskette. Der Tradition folgend erweitert jedes Schützenkönigspaar die Schützenkette um einen weiteren wertvollen Orden.
Von 1850 bis 1958 wurde die erste Vereinsfahne von den Herbeder Schützenkameraden getreu dem Wahlspruch „ Einigkeit, Recht und Freiheit“ hoch in Ehren gehalten. Diese ca. 110 Jahre sind an der alten Schützenfahne nicht spurlos vorüber gegangen, so dass 1958 eine neue Fahne geweiht wurde. Die alte Fahne wurde konserviert und wird in der Schützenhalle aufbewahrt.
Die neue Fahne zeigt auf der einen Seite in Handstickerei auf schwarz-weiß-grünem Untergrund gekreuzte Gewehre mit Zielscheibe, Adler und Eichenbruch. Bei allen offiziellen Anlässen wird diese Fahne von unseren Schützen mitgeführt.
Der BSV im Wandel der Zeit
Hier noch einige Sätze über den BSV im Wandel der Zeit. Die beiden Weltkriege im letzten Jahrhundert haben jeweils das sonst so rege Vereinsleben unseres Schützenvereins für mehre Jahre erlahmen lassen. Nach dem 1. Weltkrieg erfolgte die Wiedergründung im Jahre 1929. Vereinslokal wurde die Gaststätte „ Zur Erholung“ in Vormholz. Hier stand des Schützen ein 100m Schießstand zur Verfügung, auf dem mit Kleinkaliber und Kaliber 22 geschossen wurde. Das erste Schützenfest wurde 1930 auf einer Wiese in der Nähe der Gaststätte Wabeck durchgeführt.
Durch den 2. Weltkrieg erfolgte eine erneute Unterbrechung des Vereinslebens. Aber bereits 1952 trafen sich wieder Schützen, die die „Stadtschänke“ zu ihrem neuen Vereinsheim wählten.
Im Jahre 1956 wurde wieder ein Schützenfest veranstaltet. Der erste Nachkriegskönig hieß Georg Sprenger, seine Königin war Gustchen Nieland.
Ein besonderes Ereignis für uns war, dass im Spätherbst 1962 eine eigene Schießsporthalle mit fünf Luftgewehr-Schießständen eingeweiht werden konnte. Ein langgehegter Wunsch ging damit für die aktiven Schützen in Erfüllung, waren sie doch über Jahrzehnte gezwungen, ihr Training in einem Raum der Federnwerke Dittmann & Neuhaus und zuletzt im Saal der Gaststätte Holzhäuser durchzuführen. Dieses Ziel konnte aber nur erreicht werden durch die großzügige Unterstützung der Herbeder Bürgerschaft und nicht zuletzt durch die tatkräftige Mithilfe unserer Schützen, die alle erforderlichen Arbeiten in eigener Regie vornahmen. Das Grundstück für den Schießstand wurde vom damaligen Vereinswirt Bernhard Bäumer zur Verfügung gestellt.